Der paradiesische Prinzessinnen-Apfel. Die Apfelsorte Gravensteiner gehört zu den ältesten Apfelsorten. Die Geschichte machte 1669 ihren Anfang in Dänemark und Norddeutschland.
Die „Arche des guten Geschmackes“-eine Stiftung von Slow Food-engagiert sich für Biodiversität. Sie rettet regionale Obst- und Gemüsesorten vor dem Vergessen und dem drohenden Auszusterben. Ein paar Sorten des Gravensteiner Apfels stehen in den dortigen Listen.
Garten Steckbrief:
Wuchshöhe
Der breite, buschige Kleinbaum wächst unter guten Bedingungen 2-4 Meter hoch und 2-3 m breit. Der Jahreszuwachs ist 20-50 Zentimeter. Er kann durch seinen starken Wuchs breit, groß und ausladend werden. Der braun-rote Stamm hat ein dunkelgrünes Blätterwerk. Die großen schneeweißen Blüten blühen von Ende April-Mitte Mai. Erntezeit ist zwischen Ende August bis Ende September. Die Apfelernte erfolgt wegen unregelmäßiger Reifung in mehreren Schritten.
Wer sich entschließt, einen Baum für den Garten zu kaufen, kann sich in Baumschulen und im Pflanzen-Versand umschauen.
Bevorzugter Standort – Bodenbeschaffenheit
Gravensteiner Äpfel lieben die Seeluft, was ihr Aroma verstärkt. Essenziell ist ein feuchter Boden und Luftfeuchtigkeit, keine Staunässe. Die Früchte brauchen nährstoffreiche Böden und ein ausgeglichenes sonnig bis halbschattiges Klima.
Anfälligkeit gegen Krankheiten
Anfällig sind die Apfelbäume für Schorf und Mehltau. Sie sind frostempfindlich und neigen bei schwachem Behang zur Stippe. Bei Schnitt- und Baumwunden schützt der Wundverschluss vor Eindringen von Krankheitskeimen.
Widerstandsfähigkeit
Im Gegensatz zu neuen Sorten sind die alten Gravensteiner widerstandsfähiger bei Krankheiten wie Rost und Obstbaumkrebs.
Aussehen
Typisch ist die wachs gelbe Farbe mit den karmesinroten Tupfen oder Streifen. Die Form ist oft nicht rund, häufig schief und groß kantig. Die Früchte sind stoßempfindlich.
Sein Fruchtfleisch ist hellgelb bis weiß, saftig und knackig im Biss.
Wie ist der Geschmack von der Apfelsorte Gravensteiner?
Bei dem feinwürzigen Sommerapfel ist der intensive Apfelduft auffallend. Neben den säuerlich aromatischem Boskop und den mild-süßen Golden Delicious ist der Gravensteiner kräftig würzig. Neue Apfelsorten werden süßer gezüchtet, was sich ungünstig auf die Inhaltsstoffe auswirkt.
Alte Apfelsorten haben einen höheren Vitamingehalt (Vitamin C) als neue Sorten und sind bekömmlich für Apfelallergiker wegen der Polyphenole. Das sind Schutzstoffe, die die Allergene im Apfel unterdrücken. Der hohe Ballaststoff-Anteil (Pektin, Zellulose) bindet Schwermetalle, Cholesterin und andere Abfallstoffe. Bei neuen Sorten werden Polyphenole herausgezüchtet, weil sie einen leicht säuerlich-herben Geschmack hervorrufen. Rote und blutrote Gravesteiner Äpfel sind Abarten und beliebt wegen ihres intensiven Geschmacks.
Gravensteiner Apfel Alternative
Von den Gravensteiner stammen folgende Sorten ab: Dülmener Herbstrosenapfel, Adersleber Kalvill, Filippa und der schwedische Aroma.
Für Gravensteiner Äpfel gibt es Befruchter Sorten da es keine Pollenspender sind. Sie stellen gleichzeitig eine Alternanz dar: Berlepsch, Cox Orange, Klarapfel, Goldparmäne, James Grieve und Alkmene.
Die empfindlichen Gravensteiner eignen sich nicht zur Lagerung, die sich bis etwa Dezember erstreckt.
Fantastisch eignen sich die leckeren Früchte als Tafeläpfel, zum Backen, für Apfelmus, Cidre, Most, Obstbrand und getrocknete Apfelringe. Empfehlenswert ist für die Weiterverarbeitung ein Apfelschneider, der auch schält und entkernt. Das erleichtert die Arbeit.
Fazit:
Der Himmel hängt eben nicht immer voller Geigen, sondern auch mal voller Gravensteiner Äpfel. Wenn die Äpfel singen könnten, wären sie in den Charts Top 1!